035 Kindergarten und Hort Schaffhausen

All Design Transparent

035 Kindergarten und Hort Schaffhausen

Offener Projektwettbewerb, 2024
Zusammenarbeit mit Makiol + Wiederkehr AG und ecovia GmbH

STÄDTEBAU
Der Bearbeitungsperimeter befindet sich in einem Wohnquartier mit heterogener Siedlungsstruktur. Freistehende Ein- und Mehrfamilienhäuser werden flankiert durch größere Bauvolumen. Zusammen mit dem angrenzenden Schrebergarten bildet die Parzelle einen grossen Freiraum innerhalb des Siedlungsgebiets. Mit dem vorgeschlagenen Projekt bleibt der offene und einladende Charakter des Ortes erhalten. Durch die sinnvolle Aufteilung des Raumprogramms auf mehrere Gebäude und die geschickte Platzierung der Bauten wird die bestehende räumliche Qualität gestärkt und erweitert. Das Projekt überzeugt durch die harmonische Einbindung in die bestehende Quartierstruktur, die vielseitig nutzbaren Räume, die nachhaltige Bauweise und die durchdachte Gestaltung der Aussenräume. Es schafft einen lebendigen, sicheren und inspirierenden Ort für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

ARCHITEKTUR
Als Gegenüber des denkmalgeschützten Bestands entsteht ein zweigeschossiger Punktbau, in welchem die Krippe untergebracht ist. Das grosszügige Dach und die Lochfassade mit Schindel-Verkleidung vermittelt ein Ausdruck von Schutz und Geborgenheit. Zwischen Altbau und Krippe, etwas von der Strasse zurückversetzt, befindet sich ein Pavillon für die Horträume. Diese haben durch die grosszügige Fensterfront einen starken Bezug zum anschliessenden Aussenraum. Weiter südlich auf der Parzelle steht als Solitär der Vierfach-Kindergarten, der durch die Platzierung zusammen mit dem Hort und dem Bestandesbau einen hofartigen Zwischenraum aufspannt und dennoch eine Eigenständigkeit aufweist. Die Fassadengestaltung erscheint konstruktiver und ergänzt zusammen mit dem Krippen- und Hortgebäude die Heterogenität des Quartiers. 

Die Materialisierung im Innenraum ist durch die konstruktiv eingesetzten Materialien geprägt. Die Holzdecken mit Lehmausfachung sind raumseitig sichtbar. Die Holzoberflächen werden durch farbig gehaltene Fenster, Regal- und Schrankeinbauten, sowie Sonnenschutzstoren komplettiert und schaffen freundliche Orte zum Spielen. Der Farbkanon dieser Elemente ist bei den Neubauten teilweise differenziert und spielerisch angewandt. 

UMGEBUNG & SPIELFLÄCHEN
Der gesamte Freiraum wird naturnah und erlebnisorientiert weiterentwickelt – der Geissberg wird so zum Spielberg. Der heutige Aussenraum bleibt in seinen Grundsätzen und in seiner funktionierenden Raumaufteilung bestehen. Durch die versetzte Platzierung der Gebäude werden die bereits bestehenden Aussenbereiche klar getrennt und räumlich lesbar. Ostseitige wird die öffentlich zugängliche Fussballwiese mit attraktiven Sitzmöglichkeiten ergänzt. Im Zentrum bleibt die stimmungsvolle Baumgruppe hinter dem Bestandsbau erhalten und bildet eine schattige Hofsituation, die vorwiegend von den Kindern des Horts genutzt wird. Weiter südlich öffnet sich das Kindergartengebäude grosszügig zum parkartigen Freiraum, im Nu sind die Kinder draussen in der bespielbaren Natur. Bewusst platzierte Lernscapes und Spielräume sind dezent in den Schutz bietenden Baumbestand integriert. 

KONSTRUKTION & TRAGWERK
Die drei Neubauten werden grösstenteils in Holzbauweise erstellt. Holz bietet zahlreiche Vorteile: Es ist ein nachwachsender, regional verfügbarer Rohstoff mit geringerer Treibhausgas-Intensität im Vergleich zu herkömmlichen Baumaterialien und dient als natürlicher Kohlenstoffspeicher. Durch fortschrittliche digitale Fertigungsmethoden kann Holzbau wirtschaftlich mit konventionellen Bauweisen konkurrieren. Das Tragwerkskonzept von Kindergarten- und Hortgebäude orientieren sich am Skelettbau. Die Aussteifung erfolgt über die innenliegenden Wandscheiben und über die Decken- bzw. die Dachkonstruktion. Die Decken der beiden Bauten werden als Rematter Holz-Lehm-Konstruktion ausgeführt. Das Deckensystem wurde entwickelt, um höchste Anforderungen hinsichtlich Traglast, Feuerwiderstand und Schallschutz zu erfüllen. Darüberhinaus wirkt sich der Lehm positiv auf das Raumklima aus.

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