036 Kindergarten Bannfeld Olten
Offener Projektwettbewerb, 2024
Zusammenarbeit mit Baukonstrukt AG Biel, Holzkonstrukt AG Biel, Prona AG und ecovia GmbH
VOLUMETRIE & SETZUNG
Flankiert durch kleinere Ein- und Mehrfamilienhäuser, schafft die Schulanlage einen grosszügigen Freiraum innerhalb des Siedlungsgebiets. Der zweigeschossige Baukörper wird orthogonal zum Hang gesetzt und ergänzt die vorhandenen Solitärbauten. Hohe Bäume, dichte Hecken und die angrenzenden Schulgebäude formen parkartige Aussenräume mit hoher Aufenthaltsqualität.
AUSSENRAUM
Der Aussenraum wird naturnah und erlebnisorientiert gestaltet. Er fügt sich in den bestehenden Park ein und schafft vielseitige Spiel- und Lernmöglichkeiten. Multifunktionale Spielgeräte aus naturbelassenem Holz passen sich der Umgebung an. Kletterstrukturen fördern einen fliessenden Spielrhythmus, während Sand- und Wasserspielbereiche elementare Erfahrungen bieten. Sitzpodeste, Picknicktische und Ruhezonen ergänzen das Angebot.
ERSCHLIESSUNG & ORGANISATION
Jede Kindergarteneinheit hat einen eigenen, barrierefreien Eingang. Im Erdgeschoss sind die Zugänge südseitig, im Obergeschoss nordseitig. So entsteht eine Verbindung zum Quartier und zur Schulanlage. Vom Eingang gelangt man zur Garderobe mit direktem Zugang zu den Haupträumen. Diese sind entlang der Längsfassaden angeordnet und sind lichtdurchflutet mit starkem Bezug zum umliegenden Park. Jeweils zwei Haupträume teilen sich einen gemeinsamen Gruppenraum mit Teeküche und Materialrau.
TRAGWERK & FUNDATION
Der neue Kindergarten wird bis auf die Flachfundation und die erdberührten Bauteile komplett in Holzbauweise erstellt. Im Mittelteil des langgezogenen Grundrisses werden Träger in Querrichtung von Fassade zur mit Stützen verstärkten Lehmwand gespannt. In den äusseren Gebäudeteilen wird die Spannrichtung der Träger gedreht. So können die stirnseitigen Vordächer und auch der Balkon stützenfrei ausgebildet werden.
AKTIVIERTE STAMPFLEHMWAND
Um die Temperaturen im Sommer angenehm zu halten, ist in der Gebäudemitte eine massive Wand als Speichermasse vorgesehen. Diese wird als partizipatives Schülerprojekt aus Stampflehm ausgeführt und durch eingelegte Rohre zur schonenden Kühlung im Sommer aktiviert. Der Luftstrom wird im Nordosten angesogen und durch ein Erdregister ausgekühlt, bevor die kühle Luft auf den Lehm übertragen wird.
MATERIALISIERUNG & KONSTRUKTION
Die Fassadengestaltung reflektiert den einfachen Aufbau und das regelmässige Raster des Gebäudes und verleiht dem Baukörper eine dezente, rhythmische Eleganz. Charakteristisch sind die liegenden Geschossbänder und die vertikalen Holzlisenen, die sich mit grosszügigen Fensterflächen und opaken Fassadenteilen aus Reuse-Materialien abwechseln. Die Verglasungen ermöglichen einen fliessenden Übergang zwischen Innenraum und dem grünen, parkartigen Aussenraum.
Die Materialisierung im Innenraum ist durch die konstruktiv eingesetzten Materialien geprägt. Das Holztragwerk wird sichtbar im Gebäude hervorgehoben. Die Stampflehmwand, die Holzoberflächen und der geschliffene Lehmterrazzo sind haptisch hochwertige und natürliche Materialien. Ergänzt sind diese durch farbige Akzente von Türen, Vorhängen sowie Sonnenschutzstoren und schaffen freundliche Orte zum Spielen.
Verwandte Projekte:
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